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Das Tonwertkorrektur-Werkzeug

Tonwertkorrektur: Weiß- und Schwarzpunkt

Der Weißpunkt ist reines Weiß, der Schwarzpunkt reines Schwarz. Wird der Weißpunkt verschoben von 255 (8 Bit Farbtiefe) auf einen niedrigeren Wert, werden alle Tonwerte zu Weiß, die zwischen dem neuen niedrigeren Wert und 255 liegen. Der Schwarzpunkt verschoben auf einen höheren Wert als Null setzt alle Pixel auf Schwarz, die zwischen Null und dem neuen Wert liegen.

Wird der Weißpunkt auf 240 verschoben, werden die Tonwerte 240, 241, 242, ... 254 einheitlich 255. Den Schwarzpunkt angehoben auf 20 setzt die Tonwerte 1, 2, 3, ..., 19 alle Schwarz (Null).

Sollen der Kontrast gesteigert und gleichzeitig die Farben korrigiert werden, setzt man Schwarz- und Weißpunkt mit der Schwarzpipette und Weißpipette oder man öffnet nach und nach jeden Farbkanal und schiebt die Schwarz- und Weißregler nach innen wie vorher beschrieben.

Die weiße Pipette rechts im Tonwertkorrektur-Werkzeug setzt den Weißpunkt für den Tonwert, auf den man im Bild klickt. Man sucht sich einen hellen Punkt aus, der später Weiß sein soll. Gleichzeitig werden Farbverschiebungen aufgehoben. Ist der helle Punkt nicht grau, sondern hat einen größeren Blauanteil, wird das Bild gelblicher (Gelb eliminiert Blau). Die Weißpipette lässt sich so einstellen, dass sie nicht vollständig nach Weiß konvertiert, sondern auf einen niedrigeren Wert. Das ist für den Ausdruck von Fotos zu empfehlen, so ist auf den Vergrößerungen kein Papierweiß im Motiv. Eine Einstellung könnte sein C=4, M=03, Y=3, K=0.

Die schwarze Pipette links setzt den Schwarzpunkt für den Tonwert, auf den man im Bild klickt. Man sucht sich einen dunklen Punkt aus, der später Schwarz sein soll. Ist der Punkt nicht grau, werden gleichzeitig die Farben im gesamten Bild korrigiert. Statt auf 0 kann für Ausdrucke der Schwarzpunkt auf R=5, G=5 und B=5 eingestellt werden.

Das Bild, wie es der Scanner lieferte. Es hat einen akzeptablen Kontrast. Er soll etwas erhöht werden, damit das Himmelblau noch satter wird. Außerdem soll der leicht gelbliche Stich – typisch für den (Amateur-) Ektachrome 100-Diafilm in den 90er-Jahren – entfernt werden.

Mit der Pipette für den Schwarzpunkt klickte ich in das Fenster unten links und mit der weißen Pipette auf die helle Stelle, wo der rechte Giebel des linken Gebäudes endet. Gut zu sehen ist die Tonwertspreizung: Das Histogramm hat Zacken, für die Leerstellen gibt es nun keine Tonwerte mehr; hier wurden die Anteile bestimmter Tonwerte geringer. Weitere Bearbeitungen: Beschnitten, das Kippen nach hinten beseitigt (Freistellwerkzeug mit der Option, die Perspektive zu bearbeiten), Touristen links, die Stromleitung von links und der Strommast rechts per Stempel überdeckt, die weiße Mauer rechts abgedunkelt während der Rest mit einer Ebenenmaske überdeckt war.

Elmar Baumann, 03.03.2006