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Das Gradationskurven-Werkzeug

Gradationskurven: Einführung

Mit den Gradationskurven können die Helligkeit und Farben der Pixel verändert werden, gezielter als mit der Tonwertkorrektur, weshalb erfahrene Bildbearbeiter sie wahrscheinlich bevorzugen. Ein RGB-Bild hat eine Kurve für alle drei Farben (RGB) und je eine für Rot, Blau und Grün.

Den Begriff Gradation kennt der Fotograf von der Schwärzungskurve: Es ist ihre Steigung, an der sich ablesen lässt, wie der Film Motivkontraste wiedergibt. Ist die Kurve steil, werden Helligkeitsunterschiede verstärkt. Ist sie flach, erscheinen verschieden helle Motivstellen auf dem Film weniger unterschiedlich hell. Bei der Gradationskurve ist es ebenso.

Die Kurvenpunkte verlaufen innerhalb einer Fläche, begrenzt von einer waagrechten und senkrechten Achse. Auf der waagrechten Achse ist der aktuelle Zahlenwert eines Kurvenpunkts (Tonwerts) abzulesen (Eingabe) und auf der senkrechten der veränderte Zahlenwert nach der Bearbeitung (Ausgabe), siehe folgende Abbildungen.

Abbildung: Gradationskurve (8 Bit Farbtiefe). Die Steigung ist 45° und somit verändern sich keine Tonwerte. Pixel mit dem Tonwert 64 haben nach der Bearbeitung noch 64, 127 bleibt 127 und so weiter.

Hier steigt die Gradationskurve unterschiedlich: Dunkle Tonwerte werden nach der Bearbeitung noch dunkler wiedergegeben, 64 zum Beispiel als 43. Die mittleren und hellen Tonwerte werden heller wiedergegeben, 127 als 149 und 190 als 230.

Anfangs verläuft die Kurve 45° nach oben, am Bild wird nichts verändert. Per Mausklick können Punkte auf die Kurve gesetzt werden, die sich verschieben lassen. Genauer sind Eingabfelder, in die für jeden gesetzten Punkt der Zahlenwert des Tonwerts vor und nach der Bearbeitung eingegeben werden können.

Sollen Helligkeit und Kontrast angepasst werden, wählt man die Kurve für alle drei Farben (RGB). Farben werden in den einzelnen Farbkanälen korrigiert. Ein Rotstich kann beseitigt werden durch Auswahl des roten Kanals und Absenken der Kurve.

Die Kurve lässt sich umkehren: Weiß beginnt links (unten) und Schwarz ist am rechten (oberen) Ende der Achse. Ich bevorzuge aus Gewohnheit Schwarz links unten.

Eine Fläche aus Grau mit dem Tonwert 127 wird mit dem Gradationskurven-Werkzeug bearbeitet.

Wird der Tonwert 127 (Eingabe) auf 200 (Ausgabe) verändert, ist die Fläche grau mit dem Wert 200.

Wird der Tonwert 127 (Eingabe) auf 55 verringert, ist die Fläche dunkles Grau mit dem Tonwert 55.

Elmar Baumann, 04.03.2006