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4.2 Farbfilme

4.2.2 Die Farbmischung

Es gibt die additive und die subtraktive Farbmischung. Farbfotos sind subtraktiv gemischt. Mit drei Farben, den Grundfarben, kann man alle anderen bekannten Farben mischen.

Abbildung 4.7: Farbmischung. Links: Additive Farbmischung. Rechts: Subtraktive Farbmischung.

Additive Farbmischung ist, wenn Licht verschiedener Wellenlänge auf die gleiche Netzhautstelle des Auges fällt. Bei Farbdrucken, beispielsweise in Zeitschriften, werden winzige, verschiedenfarbige Punkte dicht nebeneinander gedruckt. Das Auge kann die einzelnen Punkte nicht mehr auflösen und sieht eine einheitliche Fläche in der Mischfarbe. Mit einer ab 8-fach vergrößernden Lupe kann man bei Farbdrucken die einzelnen Bildpunkte erkennen. Auch das Farb-Fernsehbild entsteht durch additive Farbmischung, die einzelnen Bildpunkte sind Rot, Grün und Blau.

Projiziert man farbiges Licht übereinander auf eine weiße Fläche, ist es additiv gemischt. Haben die Grundfarben Blau, Grün und Rot die gleiche Intensität, ist Mischfarbe Weiß. Blau und Grün sind übereinander projiziert Blaugrün, Blau und Rot werden zu Purpur. Blaugrün wird auch Cyan, Purpur Magenta genannt. Mischt man additiv Rot und Grün, erscheint es Gelb (Abbildung4.7).

Abbildung 4.8: Entstehung der additiven Farbmischung. Auf die gleiche Netzhautstelle des Auges gelangt Licht unterschiedlicher Farbe.

Bei der subtraktiven Farbmischung mischt man Farbstofflösungen (Pigmente) oder schaltet farbige Filter hintereinander. Die Mischfarben der additiven Grundfarben sind die subtraktiven Grundfarben Blaugrün, Purpur und Gelb. Aus diesen kann man die additiven Grundfarben mischen (Abbildung 4.7).

In der Natur hat Licht viele Farben. Die Farbstoffe (Pigmente) der Mischfarbe entziehen (subtrahieren) dem Licht einzelne Farben. Die (additive) Mischung der Lichtfarben, die nicht geschluckt (absorbiert) werden, sondern reflektiert, ist die Farbe, die man sieht.

Abbildung 4.9: Entstehung der subtraktiven Farbmischung. Dem Licht werden Farbanteile entzogen (subtrahiert). Die Farbe ist die additive Mischung der restlichen reflektierten Lichtfarben.

Die Komplementärfarbe ergänzt eine eine Farbe zu Weiß bei der additiven Farbmischung, bei der subtraktiven zu Schwarz. Typische Komplementärfarben sind Blau und Gelb (= additiv Grün-Rot), Grün und Purpur (Blau-Rot), Rot und Blaugrün (Blau-Grün).

Jeder Gegenstand absorbiert die zu seiner Eigenfarbe komplementäre Farbe. Ein gelber entzieht weißem Licht die blauen Farbanteile. Die übrigen roten und grünen Farbanteile treffen gleichzeitig auf die Netzhaut, deren additive Farbmischung ist erscheint uns "Gelb".

Mischt man subtraktiv Gelb und Purpur, entsteht die Farbe Rot: Die Mischfarbe wird mit weißem Licht beleuchtet, das alle Farben enthält. Die gelben Pigmente der Mischfarbe entziehen dem Licht die blauen Farbanteile (Blau ist komplementär zu Gelb), die purpurnen entziehen Grün. Weiß ist eine Mischung aus Rot, Grün und Blau. Grün und Blau werden von den Farbstoffen geschluckt und es bleibt der rote Farbanteil des Lichts übrig. So sehen wir Rot, wenn wir Gelb und Purpur mischen.

Durch Mischen von Gelb (Rot+Grün) und Blaugrün (Blau+Grün) erhält man Grün. Blaugrün (Blau+Grün) und Purpur (Rot+Blau) sind subtraktiv gemischt Blau. Auf diese Weise gewinnt man durch Mischung der subtraktiven Grundfarben die additiven Grundfarben.

Elmar Baumann, Januar 1996.

Letzte Bearbeitung: November 2005.