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4 Der Film

4.9 Abschließende Praxistipps

Die Filmempfindlichkeit ist kein absoluter Wert und braucht nicht genau so am Belichtungsmesser oder an der Kamera eingestellt werden: Man fotografiert von verschiedenen Motiven Testbilder mit Abweichungen von 1/3 Blende (1 DIN, ASA-Faktor zirka 1,25), je 3 Aufnahmen reichlicher und knapper belichtet. Bei einem 100 ASA-Film sind das 7 Aufnahmen: 50 ASA (18 DIN), 64 ASA (19 DIN), 80 ASA (20 DIN), 100 ASA (21 DIN), 125 ASA (22 DIN), 160 ASA (23 DIN) und 200 ASA (24 DIN). Stellt sich heraus, dass bei 80 ASA die Belichtung am ausgewogensten ist, stellt man zukünftig 80 ASA ein statt 100. Genau genommen gilt dieser Test nur für Filme mit gleicher Emulsionsnummer, eine Nummer auf der Verpackung für Filme des gleichen Produktionsgangs. Andere Kameras und Belichtungsmesser sollten separat getestet werden.

Am besten lagert man Filme wasserdicht verpackt (die Plastikdose, in der die Filme verkauft werden, reicht aus) in Kühlschränken oder besser in Kühltruhen. Bevor man sie in die Kamera einlegt, lässt man die Filme in der wasserdichten Verpackung eine oder zwei Stunden stehen, bis sie so warm sind wie die Umgebung. Das Kondenswasser schlägt sich auf der Verpackung nieder und beschädigt nicht die Filme. Bei tiefen Temperaturen halten Filme länger als auf der Verpackung angegeben, bei -10 Grad und weniger Jahre. So kann man kostengünstigere Großpackungen kaufen.

Die Filmempfindlichkeit sollte so niedrig wie möglich und so hoch wie nötig sein. Die Verschlusszeit sollte ausreichend kurz sein, bewegtes ausreichend scharf abzubilden und aus freier Hand nicht zu verwackeln. Unbewegtes fotografiert man am besten mit Kamera auf Stativ und 25 bis 50 ASA. Auf Reisen sind der 100 ASA-Diafilm und 200 bis 400 ASA-Negativfilm ein guter Kompromiss.

Benötigt man einen höherempfindlichen Film und hat keinen zur Hand, belichtet man einen niedrigempfindlicheren wie einen höherempfindlichen. Sind 400 ASA nötig und man hat nur 100 ASA-Filme, belichtet man alle Bilder mit 400 ASA. Den Film kennzeichnet man auffällig, zum Beispiel mit einem roten Aufkleber, auf dem die belichtete ASA-Zahl steht und bestellt eine Push-Entwicklung. Belichtete man einen Film versehentlich mit niedrigerer ASA-Zahl, verlangt man eine angepasste Entwicklung.

Elmar Baumann, Januar 1996.

Letzte Bearbeitung: Dezember 2005.