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Hohe Kontraste reduzieren

Hohe Kontraste reduzieren: Verlauf in Ebenenmaske einfügen

Enthält das Bild alle Details, eine Bildhälfte ist dunkel, die andere hell, aber der Kontrast zwischen diesen ist zu hoch, kann er reduziert werden mit einem Helligkeitsverlauf in einer Ebenenmaske, vorausgesetzt, die Horizontlinie ist einigermaßen waagrecht. Eine Horizontlinie mit stark unterschiedlichen Höhen und Tiefen eignet sich nicht.

Beispiele sind Aufnahmen im Gegenlicht, bei denen der Vordergrund zu dunkel ist oder zu helle Himmel, während der Vordergrund richtig belichtet ist.

Prinzip

Die Ebenenmaske deckt die richtig belichtete Bildhälfte ab, während die zu helle oder zu dunkle nicht maskiert ist. Mit dem Gradationskurven-Werkzeug verdunkle ich das Bild oder helle es auf. Die Ebenenmaske beschränkt die Wirkung des Werkzeugs auf die nicht abgedeckte zu helle oder zu dunkle Bildhälfte.

Im Prinzip bildet der Verlauf einen Grauverlaufsfilter nach.

Beispiel

Folgendes Bild ließ ich aus einer RAW-Datei so konvertieren, dass der Vordergrund – der Acker – richtig belichtet ist, mit der Folge, dass für meinen Geschmack der Himmel zu hell, zu blass erscheint.

Abbildung: Belichtung auf Vordergrund, zu heller Himmel.

Würde ich das gesamte Bild abdunkeln, wäre der Vordergrund zu dunkel. Ich füge einen Helligkeitsverlauf in eine Ebenenmaske ein.

Abbildung: Verdunkelt ohne Ebenenmaske. Wird der Himmel ohne Ebenenmaske verdunkelt, die den Acker verdeckt, ist der Acker vorne zu dunkel.

In Photoshop lege ich über das Bild eine Einstellungsebene für das Gradationskurven-Werkzeug.

Abbildung: Einstellungsebene für das Gradationskurven-Werkzeug.

Photoshop fügt der Einstellungsebene automatisch eine Ebenenmaske hinzu, die alles freilässt (weiß). Die Einstellung der Gradationskurve verändert das gesamte Bild.

Die Gradationskurve verstelle ich, bis mir der Himmel gefällt: Ich dunkle ich das ganze Bild stark ab und sorge dafür, dass helles Grau zu Weiß wird, das erhöht den Kontrast. Der Acker ist anschließend zu dunkel.

Abbildung: Der Kopie eine Ebenenmaske hinzugefügt.

Jetzt wähle ich das Verlaufswerkzeug aus und einen Verlauf von Weiß nach Schwarz.

Abbildung: Verlaufswerkzeug und Verlauf von Weiß nach Schwarz (Auswahl: Roter Kreis).

Ich selektiere die Ebenenmaske (Mausklick darauf) und ziehe den Verlauf dort, wo der Übergang von Hell nach dunkel sein soll: über den Horizont.

Abbildung: Verlauf ziehen. Den Verlauf ziehe ich oben vom Ende des roten Pfeils bis zu seiner Spitze, zwei Baumhöhen über dem Horizont bis etwas in den Acker hinein.

Passt mir das Ergebnis nicht, setze ich höher an oder tiefer und ziehe erneut, eventuell eine kürzere Strecke oder eine längere. Ich zog den Verlauf so, dass sich die dunklen Bäume sich noch ausreichend vom Hintergrund abheben.

Abbildung: Einstellungsebene mit Verlauf in Ebenenmaske.

(1) (2) (3)

Abbildung: (1) Verlauf in Bild bei Ebenenmasken-Ansicht (2) Vergrößerung der Verlaufszone (3) Zusätzlich übermalte Stellen in der Ebenenmaske zum Verhindern einer Überbelichtung

Zuletzt übermale ich mit einem weichen Pinsel in der Ebenenmaske noch größere Wolkenstellen, die durch die modifizierte Gradationskurve zu reinem Weiß wurden (überbelichtet). Weiß darf nicht komplett fehlen, es sorgt für Kontrast. Mit einem grauen Pinsel, wirkt die Gradationskurve etwas, je heller das Grau, umso mehr. Grau in der Ebenenmaske hellt somit die Wolke ein wenig auf. Der schwarze Pinsel eliminiert die Werkzeug-Wirkung und belässt die Wolken wie sie sind. Die Abbildung (3) oben zeigt die übermalten Stellen.

Abbildung: Bild vorher und nach der Bearbeitung.

Ist der Horizont nicht waagrecht, sondern eine komplizierte Kontur, eignet sich die folgende Technik auch für Bilder, die alle Details enthalten, wie dieses.

Elmar Baumann, 25.08.2006.

Letzte Bearbeitung: 01.09.2006.