Hohe Kontraste reduzieren: Im RAW-Konverter verschieden belichten (Digital Blending)
Zeichnet die Digitalkamera den gesamten Motivkontrast auf, kann ich hohe Kontraste mit der gleichen Methode bewältigen wie im Artikel Auf Ebenenmaske zeichnen beschrieben.
Mit GIMP via UFRaw-Plugin lade ich folgendes Bild:
Abbildung: Bild, das im RAW-Konverter verschieden belichtet wird. So hätte es die Kamera bei dieser Belichtung als JPEG gespeichert.
Die erste Belichtung stimme ich auf den dunklen Vordergrund ab, diesen belichte ich gut 2 Blenden reichlicher.
Abbildung: Erste Belichtung reichlicher.
Ich lade das gleiche Bild noch einmal und belichte es ½ Blende knapper, damit der Himmel noch etwas dramatischer erscheint.
Abbildung: Zweite Belichtung knapper.
In GIMP lege ich eine neue Ebene über das erste Bild, kopiere in diese das zweite Bild und füge eine schwarze Einstellungsebene hinzu, die es komplett abdeckt und nur das erste zeigt.
Abbildung: Zweites Bild in erstes eingefügt und schwarze Ebenenmaske.
Mit einem weichen weißen Pinsel male ich auf der Einstellungsebene über den Himmel. So erscheint der Himmel vom zweiten Bild.
Abbildung: Ergebnis.
Dreimal und öfter belichten
Ist der Kontrastumfang hoch, nehme ich für das Digital Blending mehr als zwei Bilder. Das Prinzip ist gleich: Jedes mit anderer Belichtung hinzugefügte Bild wird vollständig abgedeckt mit einer schwarzen Maske und anschließend auf dieser mit einem weichen weißen Pinsel die Bereiche übermalt, deren Belichtung passend ist. Die schwarze Maske lässt komplett durchscheinen, was darunter ist, die weißen Maskenbereiche legen das darüber liegende Bild frei. Manchmal verstärke ich bei einem Bild oder mehreren zusätzlich den Kontrast oder schwäche ihn ab mit dem Gradationskurven-Werkzeug. Auch Farbveränderungen, Schärfen und andere Bearbeitungen könnten sinnvoll sein.
Das folgende Bild belichtete ich via RAW-Konverter drei mal verschieden: Einmal auf die dunklen Bretter der Hütte, einmal auf die Bank und einmal auf die Bäume im Hintergrund.
Abbildung: Dreimal belichtet. Die Hintergrundebene – die untere – ist auf die Bretter und Türe der Hütte belichtet, die mittlere auf die Bäume, die letzte auf die Bank. Außerdem stammt der Innenraum von der mittleren Ebene, bei der ersten war er zu hell für meinen Geschmack, brachte Unordnung. Bei der Bank belichtete ich die Lehne stärker (mit weißem Pinsel in Ebenenmaske gezeichnet) als die Sitzbretter (grauer Pinsel). Von der mittleren Ebene stammt außerdem das rechte Bilddrittel, so erscheint die rechte hellere Türe nicht zu hell und der dunkle Innenraum lässt die Blätter des Zweiges, der zur Bank geneigt ist, kräftiger leuchten.
, 02.09.2006.
Letzte Bearbeitung: 03.09.2006.